Die bekannte Band „Zärtlichkeiten mit Freunden“ sind Stefan Schramm und Christoph Walther – ein unfaires Doppel im Morgengrauen am staubigen Scheideweg von Kabarett und Rock. Auf der einen Seite hemmungslose Fußballerbeine, auf der anderen lässige Überartikulation.
Genauso beschreiten sie das selbst erfundene Genre des Musik-Kasperetts. Es verbindet spinnerte Verkleidungslust und unregelmäßigen Bartwuchs, beides noch von ganz damals her, aus der deutschen Eisdielenstadt Riesa. Diese brutalen Karrieristen buhlen um die Gunst der leichten Muse, die man früher „Quatsch mit Soße“ nannte oder „Politikverdrossenheit“. Sie gefallen sich in der Pose mitleidloser Spaß-Roboter! Mit alten Perücken provozieren sie Heiterkeit bis zur Lungenembolie.
Mitreißende Jingles, eine leibeigene Vorband, Spucke-weg-Zauberei auf akustischer Auslegware, Hits aus der Jugend verschiedener Generationen! Lange Pausen! Keine Löcher: Exakt wie ein Uhrwerk verpuffen sie ihre Pointen, oft auf Kosten des gebürtigen Elektrotechnikers Ines Fleiwa. Auf der Bühne verschmelzen Unvereinbarkeiten wie Intelligenz und Sächsisch, Sächsisch und Charme, Blockflöten und Sexyness. Das spektakuläre Finale Grande ist die legendäre Schlagzeugdekonstruktion. Ein melancholischer Engel geht durch den Raum.
Kommt mit ins Wunderland unendlicher Adoleszenzen: Diese Show ist wahrlich ein feucht gewordenes Tischfeuerwerk!